Vor dem Weiterverbreiten scheinbar harmloser Postings durchaus mal die Quelle checken!

Ich bin regelmäßig erstaunt, wie schnell und arglos scheinbar harmlose Postings geteilt werden – auch von Bildungsseiten. Gerade macht wieder so ein „Smiley des Tages“ die Runde, bei dem mir das Lächeln vergeht.

Smiley des Tages - Mozilla Firefox 10.07.2015 145203

Auch wenn Facebook ein schnelles Medium ist, empfiehlt es sich, bevor ein Posting geteilt wird, kurz einen Blick auf die Quelle der Information, des Fotos, der Grafik o. ä. zu werfen. Bisweilen entpuppt sich bei näherem Hinsehen, dass es sich um eine Seite handelt, die Scientologie-Inhalte vertreibt oder anderen seltsamen Bünden, okkult-esoterischen Lehren zuzurechnen ist. Wer weiß, bei wie vielen Menschen die Masche zieht, mit scheinbar harmlosen, gut aufgemachten Postings Leute für ihre Inhalte zu interessieren und so auf ihre Seiten, in ihre Organisationen zu locken. Eine durchaus nachvollziehbare, auch in anderen Bereichen übliche Marketing-Strategie, zu deren Erfolg ich allerdings in solchen Fällen nicht beitragen möchte.

Hinter dem „Smiley des Tages“ steckt das zumindest zeitweilig vom Verfassungsschutz beobachtete Ehepaar Hinz, über die schnell Infos zu ihrer ideologischen Verortung zu finden sind. „Der von SO-Anhängern betriebene »Sabine Hinz Verlag« in Kirchheim bewarb Scientology-Publikationen. Eng mit dem Verlag verbunden ist eine Broschürenreihe mit dem Titel »mehr wissen besser leben« (»Kent-Depesche«), die Scientology-Konzepte anpries und Veranstaltungen der SO bewarb.“ http://goo.gl/gei5Ew  Auch wenn ich den Wahrheitsgehalt und die Aktualität solcher Interneteinträge nicht auf die Schnelle prüfen kann oder will, reichen sie mir, diese Art „Content“ nicht weiterzuverbreiten.

Beim viel gelikten und geteilten Brainjogging-Posting ist es laut Selbstbeschreibung „eine internationale Non-Profit-Organisation, die ethische Grundwerte für eine bessere Welt vermittelt. Unsere Gemeinschaft ermöglicht gleichgesinnten Menschen durch die verbindende Weisheitslehre Stabilität ins Leben zu bringen.“  Jedem das Seine, aber nicht mit meiner Unterstützung!

Brainjogging

Ich denke, in der gemeinwohlorientierten Bildungsbranche haben wir da eine besondere Verantwortung.

Gerade bei harmlos wirkenden Postings vor dem Teilen lieber einmal ins Impressum der Verantwortlichen schauen und die Quelle checken!

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Wenn eine Apotheke auf Facebook mit mir befreundet sein möchte…

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Ich freue mich über Freundschaftsanfragen, jedenfalls meistens! Mit Menschen bin ich gern befreundet, Menschen, die ich kenne, Menschen, die mit ihr Gesicht zeigen.

Etwas zwiegespalten bin ich regelmäßig, wenn ich eine Freundschaftsanfrage von einer Apotheke, einer Tankstelle oder auch von Volkshochschulen bekomme.

Käme der Vorschlag, selbige Seiten als Seiten mit „gefällt mir“ zu markieren, würde ich das bestimmt in den meisten Fällen wohl auch tun. Vermutlich hat sich jemand mit Absicht entschieden, ein „persönliches Profil“ anzulegen statt einer Seite, obwohl das gegen die Richtlinien von Facebook verstößt und das „Profil“ riskiert, plötzlich gelöscht zu werden. Aber das ist nicht der Grund für mein Unbehagen in solchen Fällen.

Mich stört die Asymmetrie, wenn jemand, den ich nicht kenne, jederzeit mein persönliches Like-Verhalten checken kann, – unabhängig davon, ob es tatsächlich jemals jemanden interessieren würde und ob es überhaupt interessant wäre.

Wenn ich nicht einmal ahne, wer sich als Admin hinter einem solchen Profil verbirgt, habe ich einen ziemlichen Widerstand, eine solche „Freundschaftsfrage“ anzunehmen. Schließlich hilft es auch nicht, solche „Freunde“ auf die Eingeschränkt-Liste zu setzen. Ob und wer sieht, was ich kommentiere oder like hängt von den Einstellungen anderer ab, ob ich z. B. bei einem Freund einer Liste zugeordnet bin und natürlich der grundsätzlichen Einstellung einzelner Postings, deren Status im Übrigen auch nachträglich jederzeit auf „öffentlich“ gesetzt werden kann. Näheres dazu nachzulesen hier: http://www.schwindt-pr.com/2013/01/10/sichtbarkeit-kommentare-aktivitaeten-facebook/

Ich staune immer wieder, wie locker andere mit solchen Anfragen umgehen können und will das auch niemandem ausreden. Ich selbst weiß einfach gern, mit wem ich es zu tun habe.

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